Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der Nervenzellen und ihre Verbindungen nach und nach abgebaut werden.
Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit, daneben gibt es vaskuläre, frontotemporale und Lewy-Body-Demenz.
Obwohl die Ursachen unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam: Betroffene verlieren nach und nach die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, sich zu erinnern und im Alltag selbstständig zu handeln.
Medizinische Aspekte und Symptome
Demenz betrifft verschiedene Bereiche des Gehirns – insbesondere das limbische System (Gedächtnis, Emotionen) und den präfrontalen Cortex (Planung, Orientierung, Sprache).
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Gedächtnisverlust, vor allem für neue Informationen
- Orientierungsschwierigkeiten (Zeit, Ort, Personen)
- Sprachstörungen (z. B. Wortfindungsprobleme)
- Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
- Veränderungen der Persönlichkeit oder des Schlafverhaltens
- Schwierigkeiten beim Erkennen von Gegenständen oder Gesichtern
Im fortgeschrittenen Stadium kann es auch zu Inkontinenz, Schluckstörungen oder Bewegungsunsicherheiten kommen. Deshalb ist eine ganzheitliche, sensible Betreuung besonders wichtig.
Typische Herausforderungen im Alltag
Menschen mit Demenz reagieren oft ängstlich oder aggressiv, wenn sie sich überfordert oder missverstanden fühlen. Diese Reaktionen sind keine „Böswilligkeit“, sondern Folge der Erkrankung.
Wichtig ist, die Auslöser solcher Situationen zu erkennen:
- zu viele Reize (Lärm, Unruhe, helles Licht)
- plötzliche Veränderungen im Tagesablauf
- zu schnelles Sprechen oder komplizierte Erklärungen
- Schmerzen oder körperliches Unwohlsein
Die Betreuungskraft sollte stets auf nonverbale Signale achten – Mimik, Körperhaltung, Atemrhythmus – um frühzeitig Stress zu erkennen.
Praktische Tipps für den Umgang mit Demenz
- Kommunikation anpassen
- ruhig, langsam und mit Blickkontakt sprechen
- einfache Sätze verwenden und nur eine Information gleichzeitig geben
- niemals laut werden oder widersprechen – das führt zu Angst und Verwirrung
- Rituale und Orientierungshilfen
- Feste Abläufe (z. B. Mahlzeiten, Spaziergänge) vermitteln Sicherheit
- Fotos, Kalender oder Uhr mit großen Ziffern helfen bei der Orientierung
- Bekannte Düfte, Musik und Lieblingsgegenstände fördern positive Erinnerungen
- Ernährung und Flüssigkeitszufuhr
- kleine, gut verdauliche Mahlzeiten
- ausreichend Flüssigkeit (mind. 1,5 l täglich, wenn medizinisch erlaubt)
- kein Alkohol, wenig Zucker, dafür ballaststoffreiche, vitaminreiche Kost
- Nächtliche Unruhe (Sundowning)
- abends ruhige Atmosphäre schaffen, grelles Licht vermeiden
- keine anregenden Getränke (Kaffee, schwarzer Tee) nach 15 Uhr
- Entspannungsrituale: Musik, Lavendelduft, warmes Getränk
- Bewegung und Aktivierung
- sanfte Gymnastik, Spazierengehen oder kleine Haushaltstätigkeiten fördern die Motorik
- Gedächtnisspiele oder alte Lieder aktivieren kognitive Fähigkeiten
Rolle der Betreuungskraft
Bei Felizajob werden Betreuungskräfte gezielt geschult, um die emotionalen und körperlichen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu verstehen.
Sie achten nicht nur auf Pflege, sondern auch auf die psychische Stabilität und das Wohlbefinden des Seniors.
Dazu gehört:
- Erkennen von Symptomen, die auf eine Verschlechterung hinweisen (z. B. plötzliche Verwirrung, Fieber, Flüssigkeitsmangel),
- rechtzeitige Information der Angehörigen oder des Arztes,
- Förderung von Selbstständigkeit, so weit wie möglich,
- respektvolle Unterstützung bei Intimpflege und Ernährung.
Fazit
Demenz ist keine reine Gedächtniskrankheit – sie betrifft den Menschen in seiner Ganzheit: Körper, Geist und Seele.
Empathie, medizinisches Verständnis und eine stabile Alltagsstruktur können den Verlauf nicht stoppen, aber das Leben der Betroffenen deutlich leichter, sicherer und würdevoller machen.
Felizajob – weil professionelle Betreuung auch Herz braucht.
